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LAUFSTÄLLE - GRUPPENHALTUNG

Die "Leitlinien zu Beurteilung von Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten" unterscheiden bei der Gruppenhaltung zwischen Einraum- und Mehrraumlaufställen. Im Gegensatz zum Einraumlaufstall wird beim Mehrraumlaufstall eine Gliederung in verschiedenen Funktionsbereiche (z.B. Fress-, Lauf- und Liegebereich) vorgenommen.
Somit werden den Pferden Bewegungsanreize vermittelt und eine Benachteiligung rangniederer Tiere wird vermieden.
In eine solche Gliederung sollte möglichst ein Auslauf einbezogen werden. Dadurch wird eine wirksame räumliche Trennung der Funktionsbereiche erreicht. In Mehrraumlaufställen ohne Auslauf wird die pferdegerechte Gliederung deutlich erschwert und die Pferde erhalten weniger Bewegungsanreize.

 

Mindestmaße für die Gruppenhaltung am Beispiel dreier Widerristhöhen
    1,48 m 1,68 m 1,75 m
Liegefläche/Pferd (m²) im geschlossenen Laufstall,
ohne Auslauf        
mind. (Wh x 2)² 8,76 11,29 12,25
Liegefläche/Pferd (m²) im Einraum-Außenlaufstall,
mit Auslauf
mind. (Wh x 2)² 8,76 11,29 12,25
Liegefläche/Pferd (m²) im Mehrraum-Außenlaufstall,
mit Auslauf
mind. 3 x Wh² 6,57 8,47 9,19
Fressstandlänge (m) mind. 1,8 x Wh 2,66 3,02 3,15
Trennwandhöhe der Fressstände (m) mind. 1,3 x Wh 1,92 2,18 2,28
Auslaufgröße bis 2 Pferde 150 m², jedes weitere Pferd 40 m²  
Deckenhöhe mind. 2,5 x Wh 3,70 4,20 4,37

 

Laufstall für Pferde, mit Auslauf, Sattelkammer und Lager
Laufstall für Pferde, mit Auslauf, Sattelkammer und Lager

  Voraussetzungen für Gruppenhaltung:

  • Schrittweise Eingliederung neuer Pferde
  • Möglichkeit der Separierung einzelner Tiere
  • Aufmerksame Beobachtung von Rangveränderungen und dem Befinden der Tiere
  • Einhaltung der Richt- und Funktionsmaße
  • Keine Sackgassen oder Spitze Winkel im Aufenhaltsbereich der Pferde

In der Laufstallhaltung sollte bei der Planung darauf geachtet werden, die Funktionsbereiche (Liegen, Raufutter, Kraftfutter, Tränken, Auslauf) getrennt anzulegen, damit die Pferde zum Laufen animiert werden.
Im Auslauf sollten keine Engstellen und spitze Winkel vorhanden sein.
Eine sichere und stabile Einzäunung erreicht man mit verzinkten Rohren 1 1/2“. Der Boden im Auslauf sollte
variieren. Teilbereiche müssen befestigt sein, damit keine Matschflächen entstehen und sie gut zu reinigen sind.
Im Liegebereich sollen die Pferde stressfrei ruhen können. Es müssen in jedem Raum mindestens zwei Ausgänge vorhanden sein. Lamellenvorhänge dienen als Windschutz. Raumteiler sind bei größeren Herden sinnvoll.
Weiche Liegematten werden von den Pferden gerne angenommen und die Einstreumenge kann stark reduziert
werden.
Als gute Einrichtung haben sich Pferdetoiletten erwiesen.
Im Liegebereich sollte kein Futter oder Wasser angeboten werden. Zum Trinken haben sich Tränken mit Schwimmerventil oder Trogtränken bewährt.
Für das Raufutter sind Fressstände oder überdachte Futterstationen eine gute Einrichtung. Für größere Gruppen
haben sich Bewegungsställe (Aktivställe) mit computergesteuerten Kraftfutter- und Raufutterstationen bewährt.

Laufstall mit großem Liegebreich und Buchtenabtrennungen aus Teleskoptüren